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Oberbürgermeisterin Charlotte Britz/Foto: Landeshauptstadt Sarbrücken |
Darüber freuen wir uns sehr: Unsere Oberbürgermeisterin fordert öffentlich, wie zuvor schon beim Neujahrsempfang der Landeshauptstadt Saarbrücken im Januar, eine Abschaffung des Ehegattensplittings und Reform der Steuerpolitik, eine Forderung, die wir als Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) und auch andere Verbände schon seit Jahren zur Umsetzung von mehr Steuergerechtigkeit fordern. Das zeigt Mut und Einsatzwillen mit Blick auf die Lebensrealität von Menschen. Unsere Achtung und Anerkennung Frau Oberbürgermeisterin !! ( für diesen ersten Schritt )
Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz fordert aufgrund der wachsenden Armut in Deutschland und insbesondere im Saarland längst überfällige Reformen in der deutschen Steuerpolitik.
„In einem ersten Schritt muss das antiquierte Ehegattensplitting endlich überarbeitet und Freibeträge müssen an die gesellschaftliche Realität angepasst werden. Wenn kinderlose Paare in Deutschland weniger Steuern zahlen müssen als Alleinerziehende, ist das eine Schande, die noch dazu den Staat jährlich Milliarden kostet. Wir benötigen ein System, das gerecht ist und jene unterstützt, die Unterstützung am nötigsten haben“, sagte Britz.
So sei es kein Zufall, dass der Bericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes feststellt, dass unter anderem Alleinerziehende und Kinder in einem besonderen Maße von Armut betroffen sind. „Das ist das Ergebnis einer Jahrzehnte andauernden falschen Steuerpolitik.“
Britz: „Wenn trotz des anhaltenden Wirtschaftswachstums und niedriger Arbeitslosenzahlen in einem der reichsten Länder der Welt immer mehr Menschen in Armut leben und die Zerrissenheit zwischen reichen und armen Regionen wächst, muss doch dem Letzten klar sein, dass etwas in unserem System nicht mehr funktioniert. In Deutschland gibt es genügend Geld, es muss nur gerecht verteilt werden“, sagte Britz.
In diesem Zusammenhang erneuerte sie ihre Forderungen nach Altschuldenfonds auf kommunaler und Länderebene. Zudem müssten endlich mögliche Einnahmemöglichkeiten genutzt werden, etwa die seit 1996 ausgesetzte Vermögenssteuer, die nach Experten-Rechnungen jährlich etwa neun Milliarden in die Staatskassen spülen könnte. Ansonsten stehe der soziale Frieden auf dem Spiel. „Wenn die Städte in den ärmeren Regionen nicht mehr in der Lage sind, ihren für die Bürger wichtigen Aufgaben der Daseinsvorsorge nachzukommen, droht ein hohes Risiko für die Demokratie“, erklärte Britz abschließend. (www. saarbruecken.de)