Mittwoch, 27. August 2014

Alleinerziehende verlangen Gerechtigkeit

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Berlin, 27. August 2014. Die staatliche Förderung von Kindern darf

nicht von Familienform und Einkommen ihrer Eltern abhängen.

Anlässlich der heutigen Veröffentlichung des Abschlussberichts der

Gesamtevaluation familien- und ehebezogener Leistungen fordert

der Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. (VAMV)

Gerechtigkeit für Alleinerziehende und ihre Kinder.

„Heute wurde die Abschaffung des Ehegattensplittings

wissenschaftlich abgesegnet und der Ausbau der Kinderbetreuung

als wirksamste Leistung für alle Familien nach vorne gestellt. Die

derzeitige Privilegierung des Trauscheins ist unfair,

rückwärtsgewandt und im Übrigen verfassungsrechtlich nicht

geboten“ so Familienanwältin Edith Schwab, Bundesvorsitzende des

VAMV.

Die neue Bundesregierung hat jetzt die Chance, familienpolitisch

neue Wege zu gehen. Die Bestandsaufnahme sämtlicher 156

Leistungen und deren Kosten bietet eine sinnvolle Grundlage für die

Zieldiskussion. Der Gestaltungspielraum hängt dabei vom politischen

Willen ab.

Während der Ehe wird die Erwerbsunterbrechung von Frauen

unterstützt, nach der Ehe sollen Alleinerziehende die Folgen

individuell aushalten. Mit 43 Prozent haben Einelternfamilien das

höchste Armutsrisiko aller Familienformen. In einem ersten Schritt

muss deswegen die Steuerklasse II für Alleinerziehende spürbar

angehoben werden, betont Schwab. Der VAMV fordert darüber

hinaus mit der Einführung einer Kindergrundsicherung einen

familienpolitischen Systemwechsel. „Nur eine über den

Lebensverlauf hinweg abgesicherte eigenständige Existenzsicherung

für alle Erwachsenen und Kinder ermöglicht eine emanzipierte

Gesellschaft, in der Alleinerziehen kein ‚Risiko‘ mehr ist“, moniert

Schwab.
Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. (VAMV) vertritt seit

1967 die Interessen der heute 2,7 Millionen Alleinerziehenden. Der VAMV

fordert die Anerkennung von Einelternfamilien als gleichberechtigte Lebensform

und entsprechende gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Er

tritt für eine verantwortungsvolle gemeinsame Elternschaft auch nach

Trennung und Scheidung ein.



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