Mehr Frauen als Männer müssen aufstocken, um über die Runden zu kommen. Das dokumentieren neue Auswertungen des WSI GenderDatenPortals.
Dass Frauen häufiger aufstocken müssen als Männer, dürfte nach Klenners Einschätzung zum einen mit der Ausbreitung des Niedriglohnlohnsektors zusammenhängen, von der weibliche Beschäftigte besonders betroffen sind. So sei der Frauenanteil unter Minijobbern besonders hoch. Zum anderen dürften die Zahlen widerspiegeln, dass die meisten Alleinerziehenden weiblich sind. Alleinerziehende seien im Vergleich zu Singles bei gleichem Erwerbseinkommen häufiger auf Transferleistungen angewiesen, da sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Kinder versorgen müssen. Alleinlebende wiederum müssen laut der Statistik des GenderDatenPortals häufiger aufstocken als Menschen mit Partner. Generell seien Haushalte weniger häufig betroffen, wenn zwei Erwachsene gemeinsam wirtschaften, die sich gegenseitig absichern können – und das nach den Hartz-IV-Regeln auch müssen.
In Ostdeutschland ist die Kombination von Arbeitslosengeld II und Erwerbstätigkeit häufiger als im Westen. In den neuen Bundesländern waren im Januar 2012 mit 34 Prozent mehr als ein Drittel der Hartz-IV-Empfängerinnen erwerbstätig. In Westdeutschland war dieser Anteil mit 30 Prozent etwas niedriger. Bei den Männern lagen die Quoten der Aufstocker bei 31 Prozent in Ostdeutschland und 27 Prozent in Westdeutschland. Die höheren Anteile der erwerbstätigen Hartz-IV-Empfänger im Osten lassen sich laut Klenner unter anderem auf die tendenziell schlechteren Einkommenschancen zurückführen.
(www.boeckler.de)
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